Aromatherapie – Alles nur Humbug?


Schon in der Antike wurden Bäder mit Ölen und Düften angereichert. Was damals der Gesundheitsförderung diente, steht heute in erster Linie für wohlfühlen und entspannen. Doch wie wirkt die Aromatherapie auf unseren Körper und die Psyche?

Wie Düfte wirken

Blühende Blumen auf der Wiese, wabernde Abgase im Stau oder ein frisch gebadetes Baby. Düfte begleiten uns rund um die Uhr, sind neu, oder erinnern uns an schöne wie auch unschöne Momente in der Vergangenheit.

Bereits im Mutterleib können wir Düfte wahrnehmen und in unserem Gehirn als angenehm oder unangenehm abspeichern. Dieser Prozess des Abspeicherns von Düften läuft ein Leben lang und beeinflusst unsere Emotionen. Denn was wir riechen, löst mit Hilfe von Duftrezeptoren in der Riechschleimhaut unserer Nase Impulse aus, die über die Nervenbahnen ins Gehirn weitergeleitet werden. Dort gelangen sie in Areale, die für die Verarbeitung von Emotionen beteiligt sind. Ebenso gelangen Duftmoleküle durch die Schleimhäute von Nase und Bronchien sowie durch die Haut ins Blut. Diese Effekte lassen sich heute durch klinische Studien belegen.

Was ursprünglich eher in Wellnesscentern, Esoterikoasen oder heimischen Bädern zu finden war, rückt zunehmend in den Fokus der medizinischen Forschung.

So kann das Institut für Zellphysiologie in Bochum die Wirkung von ätherischen Ölen immer öfter nachweisen (http://www.cphys.ruhr-uni-bochum.de/).

Die Forscher haben z.B. herausgefunden, dass einige Öle, die von Pflanzen als Abwehrstoffe gegen Schädlinge produziert werden, beim Menschen gegen Bakterien, Pilze und Viren wirken. Auch die beruhigende Wirkung von Lavendel ist bereits in mehreren Studien belegt.

Dass natürliche Öle, anders als synthetische Stoffe, aus vielen unterschiedlichen Einzelkomponenten bestehen, macht es der Forschung im Moment noch schwer, die einzelnen Substanzen ihrer Wirkung zuzuordnen. Jedoch kann man davon ausgehen, dass die Aromatherapie in der Medizin künftig eine bedeutendere Rolle spielen wird.
So setzt bereits das Evangelische Krankenhaus in Wesel als erste Klinik in Deutschland die Aromatherapie als Aromapflege für ihre Patienten ein (http://evkwesel.de/ev-krankenhaus-wesel/angebote-im-haus/aromapflege.html).

Aromatherapie für den Hausgebrauch

Ätherische Öle können mit Hilfe von Duftlampen eingeatmet oder als Massageöle und Emulsionen in die Haut einmassiert werden. Auch als Badezusatz eignen sie sich bestens.

Die wichtigsten Öle und ihre Wirkung

  • Lavendel – wirkt beruhigend
  • Bergamotte – kann man auch als „Sonnenschein“ bezeichnen. Es hebt die Stimmung und eignet sich hervorragend für graue Herbst- und Wintertage.
  • Eukalyptus – der Klassiker gegen Erkältungen befreit die Atemwege
    Rose – wirkt ausgleichend und harmonisierend.

Das sollten Sie beachten

Für Babys und Kleinkinder, Schwangere sowie Asthmatiker sind nicht alle Öle geeignet, da sie Atemprobleme, Allergien oder Hautreizungen hervorrufen können.
Vermeiden Sie Hautkontakt mit reinen Ölen, da diese z.T. starke Hautreizungen hervorrufen können. Verdünnte Öle schaden indes nicht.
Kaufen Sie nur 100% naturreine ätherische Öle. Lassen Sie sich im Zweifelsfall von einem Aromatherapeuten oder in Ihrer Apotheke beraten.